Durch die Blume

Töne gegen Homophobie, Transphobie

Die Berichte über Gewalt gegen Lesben, Schwule und Trans* häufen sich. Meist sind es böse Blicke, vor allem aber Pöbeleien und Angriffe auf offener Straße. Bei der Frage nach den Tätern geraten zunehmend männliche Jugendliche mit migrantischem Hintergrund in den Fokus. Von Türken und Arabern ist die Rede und einer misslungenen Integration. Vergessen wird dabei, dass es noch gar nicht lange her ist, dass hierzulande Homosexuelle ganz offiziell verfolgt wurden. Und dass die Opfer dieser homofeindlichen Justiz noch heute auf ihre Rehabilitation warten. Noch weniger bekannt ist, dass Menschen, die trans* leben, nach wie vor pathologisiert werden. Wer seinen Namen oder Personenstand ändern möchte, muss sich per Gesetz einer Prozedur unterziehen, die menschenunwürdig und diskriminierend ist. Und immer noch hat das Verbot der sexuellen Diskriminierung keinen Weg ins Grundgesetz geschafft. Die Gewalt ist hausgemacht.

Wir sagen das durch die Blume. Weil das schon immer einfacher war. Damals, in den 1950er Jahren, ebenso wie heute. Wir stecken Blumen in eine Bodenvase der besonderen Art und schicken sie auf Reisen. Zu Rathäusern und an Orte, wo ihnen Öffentlichkeit garantiert ist. Denn einige ihrer Blüten können noch reden. Auf Knopfdruck erzählen sie von vergangener und gegenwärtiger Diskriminierung, aber auch vom Aufbegehren dagegen. Es sind persönliche Geschichten, kleine und große. Erlebnisse aus der Vergangenheit, die bis heute nachwirken, vor allem aber auch Geschichten aus dem Alltag, hier und heute.

Diese Blumenvase steht jeweils einen Monat in einem anderen Bezirk Berlins. Jede neue Aufstellung ist mit kleinen Vernissagen verbunden, zu denen wir Künstler_innen einladen.

Kooperationspartner:
Triq